Unser Rundbrief im Dezember 2024: der Briefmarathon

Menschen

Am 10. Dezember machen viele Organisationen, darunter auch Amnesty International, auf die Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 aufmerksam. Da wie jedes Jahr im November und Dezember bei Amnesty International der Briefmarathon läuft, möchten wir heute auf die Fälle des diesjährigen Briefmarathons hinweisen. Für alle, die es noch nicht wussten: die Aktion Briefmarathon ist die größte Menschenrechtsaktion der Welt. Es werden jedes Jahr verschiedene Fälle aus vielen Ländern der Welt behandelt.

Dieses Jahr setzt sich Amnesty für die Rechte folgender Menschen ein:

  • Kyung Seok Park aus Südkorea: Er ist querschnittsgelähmt und setzt sich für die Rechte von Menschen mit Behinderung in Südkorea ein. Nach einem friedlichen Protest folgten Polizeigewalt, Verleumdungskampagnen und rechtliche Schritte der Stadtverwaltung Seoul gegen die Demonstrierenden.
  • Neth Nahara aus Angola: Sie ist eine bekannte angolanische TikTokerin, die sich für Frauenrechte und Bildung einsetzt. Nach einer Kritik am Präsidenten wurde sie festgenommen und zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt.
  • Oqba Hashad aus Ägypten: Er wurde 2019 inhaftiert, weil sein Bruder Amr ein Menschenrechtsaktivist ist. Oqba wird in der Haft gefoltert und erhält nur mangelnde medizinische Versorgung.
  • Joel Paredes aus Argentinien: Er ist von einem Gummigeschoss auf dem rechten Augen getroffen worden und erblindet, als er bei einer friedlichen Demonstration mit seiner Band auftrat.
  • Maryia Kalesnikava aus Belarus: Sie bildete gemeinsam mit Sviatlana Tsikhanouskaya und Veranika Tsapkala ein Frauentrio, dass bei der Präsidentschaftswahl 2020 in Belarus antrat. Nach den landesweiten Protesten wurde sie zu elf Jahren Haft verurteilt.
  • Wet’suwet’en Nation aus Kanada: Die Indigenen wehren sich gegen den umstrittenen Bau einer Pipeline in British Columbia. Es kam zu Polizeigewalt, Einschüchterungen und Schikanen von Justiz und Behörden.
  • Manahel al-Otaibi aus Saudi-Arabien: Sie ist Frauenrechtsaktivistin, die im Januar 2024 zu elf Jahren Haft verurteilt wurde. In Haft wird sie misshandelt, isoliert und erhält keine medizinische Behandlung.
  • Sebnem Korur Fincanci aus der Türkei: Sie ist international agierende Gerichtsmedizinerin und Menschenrechtsaktivistin, die zahlreiche Folterfälle dokumentiert hat. Sie wird von den Behörden schikaniert und ihr droht die Inhaftierung.
  • Dang Dìhn Bách aus Vietnam: Er ist Anwalt für Umweltschutz in Vietnam und sitzt zu Unrecht im Gefängnis, weil es sich für den Umweltschutz und Menschenrechte engagiert. Er sitzt ohne Anhörung der Verteidigung oder Vorlage von Beweisen im Gefängnis.

Bis 22. Dezember könnt ihr euch für diese Menschen einsetzen. Das könnt ihr ganz einfach online unter: www.amnesty.de/amnesty-briefmarathon Dort findet ihr auch nochmal die Informationen zu den einzelnen Fällen.

Dass der Briefmarathon hilft, zeigt zum Beispiel der Fall von Rita Karasartova aus Kirgistan, die am 14. Juni 2024 gemeinsam mit mindestens 20 anderen Angeklagten freigesprochen wurde. Sie hatten sich für die Wasserrechte ihrer Gemeinschaft und gegen ein umstrittenes Grenzabkommen eingesetzt. Wer weitere Erfolge des Briefmarathons lesen möchte, ist hier richtig: www.amnesty.de/briefmarathon-erfolge#section-23605049