Unser Rundbrief im Juni 2022: Kolumbien

Heute geht es um den Fall der Umweltschutzorganisation FEDEPESAN in Kolumbien. Die Organisation (Federación de Pescadores artesanales, ambientalistas, y turísticos del departamento de Santander) setzt sich für den Schutz der Menschenrechte sowie der Wasserreserven und des Ökosystems in der Region Magdalena Medio ein. Am 31. Mai brachen vier FEDEPESAN-Mitglieder in Motorbooten auf, um mögliche Umweltschäden zu untersuchen.

Da die Sicherheitslage in der Region immer prekärer wird, wurde ein Mitglied von einer Sicherheitseskorte begleitet. Trotzdem wurden die vier Umweltschützer*innen von Unbekannten mit Schusswaffen angegriffen.
Im Vorfeld hatte die Organisation FEDEPESAN öffentlich die Verschmutzung des Sees Ciénaga San Silvestre angeprangert, der rund 300.000 Menschen in der Region mit Wasser versorgt.Kolumbien ist das gefährlichste Land der Welt für Menschen, die Landrechte verteidigen und sich für den Umweltschutz einsetzen. Menschenrechtsverteidiger*innen riskieren aufgrund dieses Engagements jeden Tag ihr Leben und bringen dadurch auch ihre Familien in Gefahr. Amnesty International fordert deshalb die Regierung Kolumbiens dazu auf die Gewährleistung der Menschenrechte umzusetzen, so wie es die Regierung 2009 versprochen hat. Darüber hinaus muss gewährleistet sein, dass Verteidiger*innen von Territorium, Land und Umwelt in der Region wirksame Schutzmaßnahmen zukommen.
Im Anhang findet ihr die Appelle an den Innenminister Daniel Palacios Martínez und an die Botschaft der Republik Kolumbien in Berlin. Das Schreiben an die Botschaft in Berlin kann auch per E-Mail an ealemania@cancilleria.gov.co gesendet werden.