Die ägyptische Journalistin Solafa Magdy wurde am 26. November 2019 zusammen mit zwei Kollegen, Hossam el-Sayed und Mohamed Salah, inhaftiert. Ihr wird vorgeworfen, einer terroristischen Gruppe beigetreten zu sein und Falschnachrichten verbreitet zu haben – beliebte Anklagepunkte für unbeliebte Journalisten.
Am 10. März untersagten die ägyptischen Behörden alle Besuche bei den Gefangenen als Vorsichtsmaßnahme gegen Covid-19, unterließ jedoch die Bereitstellung alternativer Kommunikationsmittel. Am 15. März wurden außerdem alle gerichtlichen Anhörungen ausgesetzt, so dass die Fälle derzeit nicht weiterbearbeitet werden können.
Seit dem 12. April wurden diese Sicherheitsmaßnahmen für die meisten Häftlinge wieder gelockert, sie dürfen Pakete von ihren Familien und teilweise auch Briefe erhalten und verschicken. Nicht so Solafa Magdy. Ihre Familie vermutet nun, daß die Strafmaßnahmen ausgesetzt gewesen sein könnten und man deswegen jeden Kontakt unterbinde.
Unter Präsident Abdel Fattah al-Sisi wurden bereits hunderte Websites durch die ägyptischen Behörden blockiert, Büros von Medienkanälen geschlossen und Journalisten willkürlich inhaftiert. Amnesty International weiß derzeit von 37 Menschen, die allein auf Grund ihrer Arbeit oder freien Meinungsäußerung in Haft sind, Solafa Magdy, Hossam el-Sayed und Mohamed Salah sind drei davon. Wir fordern ihre bedingungslose und sofortige Freilassung.
Laut deutscher Post sind Briefsendungen nach Ägypten derzeit möglich, dennoch hier auch E-Mail und Fax-Nummer. Schreiben sie deshalb bitte an:
Staatsanwalt Hamada al-Sawi: Fax: (00 202) 2577 4716, Twitter: @EgyptJustice
und die Botschaft von Ägypten an Herrn Khaled Mohamed Galaleldin Abdelhamid: Fax: 030-477 1049, E-Mail: embassy@egyptian-embassy.de
Vielen Dank für Eure Unterstützung und alles Gute!