Unser Rundbrief im Oktober 2021: Iran

Atena Daemi verbüßt nach einem unfairen Verfahren und konstruierten Vorwürfen wie “Versammlung und Konspiration zu Verbrechen gegen die nationale Sicherheit” eine siebenjährige Haftstrafe im Iran. Hintergrund des Verfahrens sind ihre friedlichen Menschenrechtsaktivitäten. Am 16. März wurde sie in Hand- und Fußfesseln vom Evin-Gefängnis in Teheran ins Lakan-Gefängnis in Rascht gebracht. Sie war zuvor weder über ihre Verlegung informiert worden, noch durfte sie ihrer Familie telefonisch Bescheid geben. Zum geographischen Hintergrund: Rascht ist die Hauptstadt der iranischen Provinz Gilan und befindet sich 330 Kilometer nördlich von Teheran, wo Atena Daemis Familie lebt.

Am 17. März teilte Atena Daemis Rechtsbeistand mit, das Teheraner Berufungsgerichts habe die Verlegung genehmigt und die Entscheidung sei endgültig. Das Geheimdienstministerium habe außer Atena Daemi auch Golrokh Ebrahimi Iraee in ein Gefängnis weitab von ihrer Familie verlegt.

Die beiden Frauen waren am 17. Juni 2019 wegen “Beleidigung des Obersten Religionsführers” und “Verbreitung von Propaganda gegen das System” zu weiteren drei Jahren und sieben Monaten Gefängnis verurteilt worden. Der Grund war, dass sie im Evin-Gefängnis die Revolutionshymne “Oh martyrs” gesungen hatten, um gegen die Hinrichtung der Kurden Zanyiar Moradi, Loghman Moradi und Ramin Hossein Panahi zu protestieren. Zudem hatten sie offene Briefe zu den Hinrichtungen und auch zu ihren Haftbedingungen an die Behörden geschrieben.

Amnesty fordert die umgehende und bendingungslose Freilassung von Atena Daemi und Golrokh Ebrahimi Iraee. Im Anhang findet ihr die Appelle an die Oberste Justizautorität und die Botschaft in Berlin. Den Brief an die Botschaft könnt ihr auch per Mail an info@iranbotschaft.de senden.

29. Oktober 2021